Die Hände sind das Tor zum Geist

Unsere Holzwerkstatt

In unserer Holzwerkstatt erlernen unsere Jugendlichen die Besonderheiten, die Möglichkeiten und den Umgang mit dem faszinierenden und natürlichen Werkstoff Holz kennen. 

Es gibt kaum einen beliebteren und universelleren Werk- und Baustoff als Holz. Mit Sicherheit war es eines der ersten Materialien, die der Mensch für sich nutzte.

Holz gilt aus dem Blickwinkel vieler Laien als einfacher Werkstoff. Was sie dabei selten bedenken ist der Umstand, dass Holz kaum „verzeiht“. Einmal zu viel gesägt, lässt sich kaum was reparieren, wie  etwa durch Anschweißen beim Baustahl im Metallbereich. Eine kleine Unachtsamkeit kann gleich ein ganzes Werkstück ruinieren. Wegen dieser nachtragenden Charaktereigenschaft von Holz lernen die Jugendlichen nicht nur die kreativen Möglichkeiten und die notwendigen handwerklichen Fertigkeiten kennen sondern auch Sorgfalt und einen verantwortungsvollen Umgang mit den fertigen oder halbfertigen Objekten, Gebrauchsgegenstände oder kleinen Möbelstücken.

Grundsätzlich haben alle Werkstücke, die die Jugendlichen in der Tischlerei unter werkpädagogischer Anleitung anfertigen, einen praktischen oder gestalterischen Gebrauchswert. Sogenannte „Übungsstücke“, die am Ende im Abfall landen, gibt es bei uns nicht. Dadurch, dass die Werkstücke einen Gebrauchswert besitzen, lässt sich der Sinn des oftmals mühevollen Wegs hin zur Fertigstellung besser vermitteln. Der Jugendliche erfährt über den Nutzen des Produkts Wertschätzung für sich und seine Arbeit.

Anhand der sehr vielfältigen Werkstücke, die sich aus Holz herstellen lassen, erlernen die Jugendlichen alle wichtigen Grundkenntnisse und Fertigkeiten der manuellen Holzverarbeitung, daneben auch den Umgang mit der Standbohrmaschine, der Stichsäge, Schwingschleifer und Akkuschrauber. 

Neben zahlreichen Alltagsgegenständen fertigen sie auch kunsthandwerkliche Objekte in unserer Werkstatt an. Die Arbeiten reichen von Schränken und Garderoben für Kitas, Bänke für Fried- und Schulhöfe bis hin zu Skulpturen, wie beispielsweise die Figurengruppe „Freundschaft“, die inzwischen an mehreren Standorten in Solingen aufgestellt wurde, wie am Theodor- Fliedner-Heim in Höhscheid. Eine weitere Figurengruppe steht an der bis heute erhaltenen Landessynagoge Titz-Rödingen, inzwischen ein Kulturhaus des Landschaftsverbands Rheinland.  

In Kooperation mit den Technischen Betrieben Solingen entstand 2019 eine Serie von Insektenhotels, die bei uns gebaut werden. Vier verschiedene Größen stehen inzwischen im Rahmen eines Nachhaltigkeitsprojektes der Stadt Solingen Schulen, Kitas und öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung, die sich im Insektenschutz engagieren möchten.

Im Rahmen unseres Projektes „Brücken für Bildung“ baut die Holzwerkstatt die gesamte Oberbrücke, die auf die von unserer Metallwerkstatt errichtete Unterbrücke montiert wird.